Viele Webseiten richten sich an ein breites Publikum. Trotzdem werden Texte oft so geschrieben, als würden nur Fachleute mitlesen. Lange Sätze, verschachtelte Strukuren und viele Fremdwörter machen Inhalte anstrengend. Leichte Sprache geht einen anderen Weg. Sie setzt auf klare, kurze Sätze und erklärt Begriffe. So können mehr Menschen Inhalte verstehen und nutzen.
Was Leichte Sprache von einfacher Sprache unterscheidet
Im Alltag reden wir oft von verständlicher Sprache oder einfacher Sprache. Leichte Sprache folgt darüber hinaus festen Regeln. Sie richtet sich besonders an Menschen, die aus ganz unterschiedlichen Gründen Texte schwer lesen können. Zum Beispiel wegen einer Lernbehinderung, wegen geringer Leseerfahrung oder weil Deutsch nicht ihre erste Sprache ist.
Leichte Sprache nutzt kurze Sätze, klare Zeitformen und bekannte Worte. Fachbegriffe werden nur verwendet, wenn sie nötig sind. Dann werden sie erklärt. Häufig wird zusätzlich mit Absätzen, Zwischenüberschriften und Bildern gearbeitet. Das Ergebnis sind Texte, die langsamer gelesen werden können, ohne dass man unterwegs den Faden verliert.
Warum Leichte Sprache im Web besonders wichtig ist
Im Internet können Sie Ihre Leser nicht sehen. Sie wissen nicht, ob jemand gerade mit dem Handy in der Bahn sitzt, ob die Person müde ist oder sich mit dem Thema nur am Rand auskennt. Viele Menschen brechen Texte ab, wenn sie nach den ersten Zeilen merken, dass sie zu viel Kraft kosten. Leichte oder zumindest leichter verständliche Sprache senkt diese Hürde.
Gerade bei Seiten von Behörden, sozialen Trägern oder Gesundheitsangeboten ist das wichtig. Hier geht es nicht nur um Information, sondern oft um Rechte, Fristen oder wichtige Entscheidungen. Wer die Inhalte nicht versteht, kann sie nicht nutzen. Eine Leichte-Sprache-Version kann hier helfen, mehr Menschen einzubeziehen und Anfragen zu entlasten, weil grundlegende Punkte schriftlich gut erklärt sind.
Wann eigene Seiten in Leichter Sprache sinnvoll sind
Nicht jede Seite muss komplett in Leichter Sprache vorliegen. Oft reicht es, zentrale Informationen zusätzlich in einer vereinfachten Form anzubieten. Etwa Kontaktwege, Öffnungszeiten, wichtige Formulare oder Hinweise zu Leistungen. Diese Inhalte können auf eigenen Unterseiten liegen, die klar als Leichte Sprache gekennzeichnet sind.
Eigene Seiten lohnen sich, wenn Sie wissen, dass ein spürbarer Teil Ihrer Zielgruppe auf solche Inhalte angewiesen ist. Das kann durch Rückmeldungen, Gespräche mit Beratungsstellen oder die Zusammenarbeit mit Trägern im sozialen Bereich deutlich werden. In solchen Fällen ist es besser, einige Themen wirklich gründlich in Leichter Sprache aufzubereiten, statt überall nur ein paar Sätze zu vereinfachen.
Erste Schritte: bestehende Texte prüfen
Am Anfang steht ein Blick auf Ihre aktuellen Inhalte. Wählen Sie ein paar Seiten aus, die besonders wichtig sind. Zum Beispiel die Startseite, eine Leistungsseite und den Kontakt. Prüfen Sie, wie viele Fachbegriffe dort vorkommen. Markieren Sie sehr lange Sätze. Fragen Sie sich bei jedem Absatz, ob eine Person ohne Vorkenntnisse versteht, worum es geht.
Diese kleine Analyse zeigt schnell, wo die grössten Hürden liegen. Manchmal reicht es schon, lange Sätze zu teilen und Beispiele einzubauen. In anderen Fällen wird deutlich, dass ein Thema komplett neu aufgebaut werden sollte. Aus dieser Sicht können Sie entscheiden, welche Teile sich für eine Fassung in Leichter Sprache anbieten.
Texte Schritt für Schritt vereinfachen
Beim Umschreiben hilft ein klarer Ablauf. Zuerst überlegen Sie, was der wichtigste Satz auf der Seite ist. Diese Kernaussage stellen Sie an den Anfang. Danach erklären Sie in kleinen Schritten, was das konkret bedeutet. Jeder Satz trägt nur einen Gedanken. Zwischenüberschriften helfen, Abschnitte zu trennen. So können Leserinnen und Leser auch mal pausieren, ohne beim Wiedereinstieg verwirrt zu sein.
Fachbegriffe lassen sich nicht immer vermeiden. In solchen Fällen können Sie kurze Erklärungen direkt daneben setzen. Zum Beispiel durch Klammern oder kleine Kästen mit Hinweisen. Wichtig ist, dass diese Erklärungen wirklich einfach bleiben und nicht neue komplizierte Worte einführen. Weniger ist hier oft mehr. Ziel ist Verständniss, nicht sprachliche Perfektion.
Zusammenarbeit mit Profis für Leichte Sprache
Leichte Sprache folgt festen Regeln, die von Verbänden und Prüfstellen begleitet werden. Wenn Sie Texte offiziell kennzeichnen möchten, ist die Zusammenarbeit mit geschulten Übersetzern sinnvoll. Diese Fachleute prüfen, ob Ihre Inhalte den Vorgaben entsprechen, und testen sie mit Lesegruppen. So entsteht Sicherheit für beide Seiten.
Für Organisationen im Raum Düsseldorf und Bonn kann es sinnvoll sein, sich Unterstützung vor Ort zu holen. Spezialisierte Angebote wie Leichte Sprache Bonn verbinden Erfahrung mit regionalem Bezug und kennen typische Fragen aus Projekten mit Kommunen, Einrichtungen oder Verbänden. So lassen sich Inhalte entwickeln, die fachlich stimmen und trotzdem gut verständlich bleiben.
Leichte Sprache als laufender Prozess
Leichte Sprache ist kein abgeschlossenes Projekt. Sie ist ein laufender Prozess. Mit der Zeit entstehen neue Angebote, Formulare oder Hinweise. Wenn Sie von Anfang an mitdenken, wie diese Inhalte verständlich formuliert werden können, sparen Sie später viel Arbeit. Es muss nicht jede Seite perfekt sein. Wichtig ist, dass Sie sich regelmässig fragen, ob die wichitgsten Informationen für möglichst viele Menschen nutzbar sind.
In der Praxis zeigt sich, dass auch Menschen ohne besonderen Unterstützungsbedarf von klaren Texten profitieren. Niemand beschwert sich darüber, wenn etwas einfacher erklärt wird als nötig. Umgekehrt springen viele ab, wenn sie sich durch lange, unübersichtliche Absätze kämpfen müssen. Leichte Sprache im Web ist deshalb nicht nur ein Service für bestimmte Gruppen. Sie ist ein Baustein für bessere Kommunikation mit allen Nutzern Ihrer Seite.