Eine Textmigration klingt erst einmal einfach. Man kopiert Inhalte von der alten Seite auf die neue und passt ein paar Stellen an. In der Praxis ist es selten so schlicht. Über die Jahre sammeln sich viele Texte, Varianten und Zwischenstände an. Wenn dann unter Zeitdruck umgezogen wird, gehen schnell wichtige Details verloren. Genau hier helfen klare Schritte, einfache Listen und ein System, das Sie durch den Umzug führt, ohne dass der Überbick leidet.
Warum Textmigration mehr ist als Copy und Paste
Die alte Seite zeigt nicht nur aktuelle Inhalte. Sie zeigt auch Spuren aus der Geschichte des Projkets. Ältere Aktionen, Sonderseiten, alte Kontaktwege. Beim Umzug stellt sich die Frage, was davon noch gebraucht wird. Wer nur blind kopiert, schleppt unnötigen Ballast mit. Wer nur das Nötigste übernimmt, riskiert Lücken und Missverständnisse.
Textmigration ist deshalb immer auch eine Inventur. Sie prüfen, welche Inhalte heute noch eine Funktion haben. Sie schauen, wo Sie kürzen können. Und Sie entscheiden, welche Stellen Sie im Zuge des Umzugs aktualisieren. Das kostet Zeit, spart aber später Pflegeaufwand und macht die neue Seite klarer.
Bestandsaufnahme mit einfacher Struktur
Am Anfang steht eine Liste. Sie muss nicht perfekt sein. Wichtig ist, dass alle relevanten Seiten darauf vorkommen. Eine einfache Tabelle reicht. Eine Spalte für die URL der alten Seite, eine für den geplanten Zielort, eine für Anmerkungen. In diese Anmerkungen tragen Sie später kleine Hinweise ein, zum Beispiel aktualisieren, kürzen oder kann weg.
Diese Liste können Sie nach und nach verfeinern. Sie ordnen ähnliche Seiten zusammen. Sie markieren zentrale Inhalte, die auf keinen Fall fehlen dürfen. So entsteht ein klares Bild der Textlandschaft. Schon dieser Schritt zeigt oft, wo sich Inhlate unnötig doppeln oder wo ganze Bereiche seit Jahren nicht mehr gepflegt wurden.
Prioritäten setzen: was zuerst umzieht
Nicht alle Texte sind gleich wichtig. Kontaktseiten, Leistungsseiten und zentrale Einstiege sollten früh behandelt werden. Sie sind für Nutzer und Suchmaschinen besonders relevant. Detailseiten oder alte Aktionsseiten können später folgen oder ganz entfallen.
Eine praktische Methode ist, jeder Seite eine Priorität zu geben. Zum Beispiel A für sehr wichtig, B für wichtig und C für Inhalte, die man in Ruhe prüfen kann. So behalten Sie auch dann den Überblick, wenn der Zeitplan enger wird. Zuerst ziehen Sie alles mit A um. Dann folgen B und C. Wenn etwas gestrichen wird, ist es bewusst entschieden und nicht zufällig passiertt.
Listen, Markierungen und einfache Codes
Um den Fortschritt sichtbar zu machen, helfen einfache Codes in Ihrer Liste. Sie können zum Beispiel mit Kürzeln arbeiten:
- Fertig migriert: fm
- Noch prüfen: np
- Inhalt wird gekürzt: k
- Inhalt wird komplett neu geschrieben: neu
Diese Kürzel müssen nicht perfekt sein. Wichtig ist, dass sich das Team darauf einigt. So sieht jeder auf einen Blick, was mit einer Seite passieren soll und in welchem Stadium sie sich gerade befindet. Gerade bei größeren Seiten verhindert das ständiges Nachfragen, wer was schon erledigt hat.
Inhalte beim Umzug sinnvoll anpassen
Beim Umzug bietet sich die Chance, Texte zu struktuiren. Lange Absätze lassen sich teilen. Veraltete Begriffe können ersetzt werden. Kontaktwege lassen sich vereinheitlichen. Es geht nicht darum, aus jeder Seite einen komplett neuen Text zu machen. Kleine Anpassungen reichen oft, damit sich die neue Struktur stimmig anfühlt.
Achten Sie darauf, dass Kernaussagen erhalten bleiben. Wenn die alte Seite an bestimmten Stellen besonders gut erklärt, was Sie tun, darf das auch in der neuen Version sichtbar bleiben. Ergänzen Sie dort, wo bisher Rückfragen entstanden sind. Streichen Sie, was keine Aufgabe mehr erfüllt. So bleibt der rote Faden erhalten, auch wenn sich Formulierungen ändern.
Zusammenarbeit im Team klar regeln
Textmigration wird oft neben dem Tagesgeschäft erledigt. Mehrere Personen arbeiten an denselben Inhalten. Ohne klare Absprachen führt das zu Konflikten. Eine Person überarbeitet eine Seite, während eine andere noch die alte Version nutzt. Am Ende weiß niemand mehr genau, welche Fassung gültig ist.
Hilfreich ist eine einfache Rollenverteilung. Eine Person ist für die Liste zuständig. Sie pflegt den Status ein und trägt entscheiende Änderungen nach. Andere Personen arbeiten an den Texten selbst. Kurze Abstimmungen, zum Beispiel ein wöchentlicher Blick auf den Stand, reichen oft aus. Wichtig ist, dass es einen festen Ort gibt, an dem alle sehen, was gerade läuft.
Nach dem Umzug: prüfen, ob alles angekommen ist
Wenn die neue Seite online ist, ist die Arbeit noch nicht ganz vorbei. Jetzt lohnt ein Abgleich. Stimmen alle wichtigen Inhalte mit der ursprünglichen Planung überein. Gibt es noch Seiten, die zwar existieren, aber nicht mehr verlinkt sind. Finden Nutzer zentrale Themen über die Navigation und die Suche.
Hier hilft ein letzter Durchlauf durch die Liste. Einträge, die fertig sind, können markiert oder archiviert werden. Offene Punkte werden klar benannt. So bleibt die Migration nachvollziebar, auch wenn nach einigen Monaten jemand fragt, warum eine bestimmte Unterseite nicht mehr existiert. Diese Transparenz macht spätere Anpassungen leichter.
Insgesamt zeigt sich, dass strukturierte Textmigration keine Zauberei ist. Mit überschaubaren Werkzeugen wie Listen, Kürzeln und kurzen Absprachen behalten Sie den Überblick über viele Seiten. Der Aufwand lohnt sich. Die neue Seite wirkt klarer, aktueller und lässt sich in Zukunft besser pflegen.